Holzkisten und Holzpaletten von Holz Tellenbröker

ISPM 15

Was ist ISPM 15 (NIMF 15/NIMP 15)?

ISPM 15 bezeichnet den "Internationalen Standard für phytosanitäre Maßnahmen bezüglich Holzverpackungen im internationalen Handel". Dieser Standard ist Teil des Internationalen Pflanzenschutzübereinkommens (IPPC – International Plant Protection Convention) und zielt darauf ab, die Einschleppung von Holzschädlingen in nicht heimische Ökosysteme zu verhindern. Um Holz gemäß ISPM 15 von Schädlingen zu befreien, stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung.

Die ISPM-Bestimmungen auf Deutsch sind beim Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen einsehbar.

Hinweis: In Spanien ist ISPM 15 als NIMF 15 und in Frankreich als NIMP 15 bekannt.

Welche Holzverpackungen unterliegen ISPM 15?

ISPM 15 ist für alle Holzverpackungsarten verbindlich, die als Überträger von Schadorganismen und somit als Gefahr für lebende Bäume gelten. Dies umfasst:

• Kisten (Lattenkisten, Packkisten)
• Stauholz
• Paletten
• Kabeltrommeln
• Spulenkörper

Ausnahmen bilden:

• Holzverpackungen aus dünnem Holz (Dicke ≤ 6 mm).
• Verpackungen aus verleimten, gepressten oder anderweitig behandelten Holzwerkstoffen (Sperrholz, Pressholz, Holzfaserplatten oder Furnier).
• Fässer für Wein und Spirituosen, die hitzebehandelt sind.
• Geschenkkästen aus behandeltem oder speziell hergestelltem Holz.
• Sägemehl, Holzspäne und Holzwolle.
• Holzbestandteile, die fest mit Transportmitteln und Containern verbunden sind.

Anerkannte Behandlungsmethoden gemäß ISPM 15:

• Hitzebehandlung (HT): Erreichen von 56 °C im Kern des Holzes für 30 Minuten.
• Technische Trocknung: Erfüllt ebenfalls die Hitzeanforderungen und verhindert Schimmelbildung.
• Begasung mit Methylbromid (MB): In der EU seit 2010 verboten, jedoch dürfen Holzverpackungen aus Drittländern, die damit behandelt wurden, verwendet werden.
• Mikrowellenbehandlung (DH): Erreichen von 60°C im Holzquerschnitt über eine Minute. Maximale Holzdicke: 20 cm.
• Behandlung mit Sulfurylfluorid (SF)

Zudem muss das Holz entrindet sein.

Was bedeutet die ISPM 15 Markierung?

Die ISPM 15 Markierung zeigt, dass das Holz entsprechend behandelt wurde. Sie wird immer auf einer sichtbaren Stelle der Holzverpackung angebracht und folgt einem standardisierten Format.

Betriebe, die Holzverpackungen markieren wollen, müssen sich beim zuständigen Pflanzenschutzdienst registrieren und werden jährlich geprüft.

Anforderungen an die ISPM 15 Markierung:

Die Markierung kann variabel in Größe, Schriftart und Platzierung sein, muss jedoch immer gut lesbar, dauerhaft und nicht übertragbar sein. Sie sollte idealerweise an zwei gegenüberliegenden Seiten angebracht sein und darf nicht handgezeichnet sein. Rote oder orange Farben sind nicht erlaubt. Die Markierung muss rechteckig oder quadratisch sein und von einer Linie umrahmt werden. Sie darf keine fremden Informationen innerhalb des Rahmens enthalten.

Welche Länder erfordern eine ISPM 15 Zertifizierung?

• Innerhalb der EU:

Keine Zertifizierung notwendig, außer in spezifischen Regionen Portugals und Spaniens aufgrund von Kiefernholznematoden.

• Außerhalb der EU:

Über 180 Länder, die das IPPC unterzeichnet haben, verlangen die ISPM 15 Markierung für importiertes Holzverpackungsmaterial.